Hast du die Grundlagen erworben, wirst das neue Wesen du begreifen.
Was als alt gilt, was als neu - die Zeit wird es nicht verbergen.
Die Ungetrübtheit des Geistes wage zu erhalten durch die Jahre!
Wer wird makellos gelangen bis ans Ende seines Weges?

Funakoshi Gichin (20. Jh.)

Das heutige japanische Karate hatte seinen Ursprung in Wirklichkeit in Okinawa. Okinawa ist die grösste Insel der Inselgruppe Ryukyu und war ein Schnittpunkt der Seehandelswege. Viele Japaner, Chinesen und Koreaner suchten dort Schutz vor politischer Verfolgung. Im Jahre 1372 anerkannte das bisher freie Reich die Oberhoheit Chinas an. Am Anfang des 17. Jahrhunderts überfiel Japan die Inseln und brachten sie in ihr Imperium ein. Die Japaner verboten das tragen von Waffen, da die Bewohner von Okinawa sehr rebellisch waren und setzten dieses Gesetz strikte durch. So entwickelte sich auf der Insel das Okinawa-Te, das heisst "Okinawa Hand". Diese waffenlose Kampfkunst war eine Kombination des von chinesischen Soldaten importierten Kempo mit einer eingeborenen Kampfkunst. Die Bewohner von Okinawa hatten in den Samurai kampferfahrene Krieger als Gegner und so hiess ihre Losung: "Durch einen Schlag der Tod".
Okinawa-Te war also im Unterschied zum heutigen Karate rein für kriegerische Zwecke bestimmt und nicht um eine, wie sonst im Kempo übliche, ideale himmlische Harmonie zu erreichen.

Okinawa-Te wurde das erste Mal im Jahre 1916 ausserhalb von Okinawa demonstriert. Funakoshi Gichin erhielt eine Einladung seine Kunst im Tokyoter Kampfpalast zu zeigen. 1924 durfte Funakoshi mir Erlaubnis des Kaisers und in Absprache mit Kano Jigoro (Judo) und Nakayama Hakudo (Kendo) den ersten Karate-Club in Japan gründen. Durch die Bemühungen Funakoshis wurde das Shotokan zum klassischen Stil des modernen sportlichen Karatedo.

Nach dem 2. Weltkrieg verbreitete sich Karate rasend schnell über den ganzen Erdball.

Karate ist wie das Judo ein Wettkampfsport mit klaren Regeln. Ziel im Wettkampf ist es, den Gegner mit einem Schlag zu berühren und so zu Siegen. Die Schläge dürfen im Shotokan nicht durchgezogen werden und müssen immer vor dem Gegner gestoppt werden.

Karate ist ein sehr schneller Kampfsport, welcher auch als Selbstverteidigung eingesetzt werden kann.

Oberstes Ziel des Karate ist nicht der Sieg noch die Niederlage - der wahre Karateka erstrebt die Vervollkommnung seines Charakters.